Immer wieder ein besonderes Akustik-Programm – Es ist mal wieder soweit, das neue Album Invoke The Ghosts, mit ausschließlich eigenen Songs ist nun nach 18 Monaten intensiver Arbeit fertig und erblickt das Licht der Welt zeitnah diesjährig am zweiten Mai 2022. Und wie immer wenn ein Künstler-Kollektiv ein neues Werk veröffentlicht...
...sind die vielen kreativen Menschen die daran beteiligt sind, glücklich das endlich dieses Ding auf dem finalen Weg ist, stolz darauf was sie geschaffen haben, aufgeregt ob es den Konsumenten gefällt. Das gleiche hatten wir erst kürzlich mit Cyril um den genauso umtriebigen Marek Arnold und dem wunderbaren Album Amenti’s Coin (Secret Place – Part II). Auch dort hatte Kollege Martin schon seine flinken Hände beim Mix und Mastering im Spiel. Und ebenso ist es auch so bei dem aktuellen Werk von Melanie Mau & Martin Schnella, da haben auch wieder viele Musiker und Helfer tatkräftig mitgewirkt. Wie schon bei den Vorgängern Crowdless Sessions (2020, Live plus Videos auf DVD) und Through The Decades (2020, Cover-Songs) sind im Zentrum natürlich die perlende Stimme von Melanie und der gefühlvolle Gitarren-Virtuose Martin. Aber auch wieder die Weggefährten Lars Lehmann (Bass-Gitarren), Simon Schröder an allerlei Schlaginstrumenten und zusätzlicher Vokallist Mathias Ruck; zusammen mit Martin und Simon männliche stimmliche Ergänzung und auch die voluminöse, vokale Balance. Alle fünf sind großartige, symphytische Menschen, denen man es deutlich anmerkt das sie gerne zusammen muszieren. Und das habe ich sehr oft leibhaftig miterlebt und in Gesprächen immer wieder festgestellt. Da hat sich ein Kollektiv zusammengefunden, von dem noch einiges im Studio, vor allem aber auf den Bühnen europaweit zu hören und sehen sein wird. Auf dem limitierenden Doppel-Decker gibt es ein Gruppenfoto von Bodo Kubatzki, auf der man das Quintett bei einem Auftritt beim Art-Rock-Festival 2020 sehen kann. Ich kann mich an diesem Moment als Bodo das Foto gemacht hat erinnern, hatte unmittelbaren Sichtkontakt. Schaut es euch an und dann versteht ihr was ich meine.
Und beim Beschwören der Geister sind auch wieder altbekannte Gäste dabei. Zuerst einmal Tausendsassa Jens Kommnick an Pfeifen, Flöten, akustischer Gitarre, Cello, auch zuständig für keltische Arrangements. So hat er auch schon beim letzten Album mit ausschließlich selbstkomponierten Titeln des Duos, The Oblivion Tales (2017), mitgewirkt. Weiterhin Steve Unruh (The Samurai Of Prog) mit unnachahmlichen Violinspiel beim Titel Soulmate, Folk-Bardin Siobhan Kennedy (River City People) mit muttersprachlichem Gesang bei Das Goldene Königreich (The Virgin Queen), bildliche Darstellungen stammen von Isa Hausa und Melanies Tochter Anish Jewel Mau, Artwork & Design wieder mal von Multi-Media-Helfer Martin Huch. Jeder der an diesem Kunst-Paket und an den begleitenden Produkten beteiligt war, allen voran natürlich Melanie Mau & Martin Schnella, haben in der Summe etwas sehr Wertiges geschaffen. Deshalb habe ich auch jeden Einzelnen erwähnt. Hier wird genau das gelebt was uns weiterbringt, Zusammenhalt, gemeinsame Interaktion, Schulter an Schulter wie auf dem Foto von Bodo Kubatzki zu sehen, bin begeistert von diesem zeitgemäßen zeigen von Stärke, Kreativität, Teamgeist.
Wie auch schon bei The Oblivion Tales (2017), werden die Ohren der Hörer bei Invoke The Ghosts ausschließlich mit eigenen Songs und wie gewohnt mit Kompositionen in Deutsch und Englisch, getrieben von Martin’s virtuosen meist akustischen Gitarrenspiel und instrumental ergänzt von vielen weiteren Musikanten, verwöhnt. Die Vorliebe von Melanie Mau & Martin Schnella zum Satzgesang haben die fünf Musiker, namens im Format Quintett Gray Matters, erfreulicherweise nun noch intensiv ausgelebt. Natürlich gibt es bei jeder Musik auch Vergleiche zu anderen Musizierenden, aber wie ihr wisst, beteilige ich mich selten an solchen Aufzählungen. Wer diesen Text liest, erkennt sofort den roten Faden der sich durch das gesamte Werk von Melli und Martin zieht. Kurzweilige musikalische Geschichten mit fantastischer oder zeitaktueller Lyrik, thematisch Sagen und Mythen aus unserer Heimat (diese Themen verfolgen mich dieses Jahr), aber auch von Freundschaft und Liebe. Das Album startet bei Nur Ein Spiel mit einem tatsächlich verspielten mehrstimmigen A-Cappella-Intro. Und hört euch den 8-minütigen Mega-Song Ein Stummer Schrei an, eine Hymne bei der einen sofort der Rücken kribbelt, bei der man die Finger auf der Wiederholen-Taste hat, bei dem auch die härtesten Schalen Risse bekommen. Meine hatte jedenfalls welche. Meine geehrten jungen Musiker aus Osterode am mythenhaften Harz-Gebirge, ja ihr habt den Zeitgeist verstanden und große Gefühle in ein wunderschönes Lied transportiert. Allein für diese Eruption an Kreativität lohnt sich die Anschaffung des Albums. Am besten als limitierten Doppeldecker, da gibt es auch noch eine Instrumentale Version dieser kraftvollen Ballade. Und für diejenigen die es noch etwas rockiger mögen, hört bei The Beast Is Lurking rein, oder noch besser, schaut euch dieses Lied als Video auf der marktführenden Video-Plattform an. Auch das 10-minütige Das Goldene Königreich (The Virgin Queen) ist meines Erachtens visuell auch äußerst gut gelungen. Unglaublich was Gray Matters auch im Medium Film und Video diesmal wieder auf die Beine gestellt hat. Ebenso das A-Cappella-Stück Wholeheartedly aus Mellis Feder, geht echt unter die Haut, erneut noch so ein schönes Lied zum Abschluss. Ich habe schon vor Augen wie bereits vor zwei Jahren bei einer anderen großartigen deutschen Band, hier fünf leidenschaftliche Musiker aus Plauen, sehe das Quintett auf der Bühne, Schulter an Schulter auf der Bühne stehen wie auf dem Foto von Bodo. Man hätte kein besseres Foto auswählen können. Ein Album wie aus einem Guss, unterhaltsam, abwechslungsreich, auch Passagen zum Nachdenken, ohne Schwächen ein hohes Niveau.
Melanie Mau & Martin Schnella: "Invoke The Ghosts" (CD, DCD, Bündel)
VÖ: 02.05.2022; Label: Gray Matters, Eigenproduktion; Vertrieb: Selbstvertrieb, https://gray-matters.de/; Katalognummer: Keine; Barcode (Druck): Keine; Musiker: Melanie Mau (Front-Gesang, Chor-Gesang), Martin Schnella (Akustische Gitarren, Bariton Gitarren, Elektrische Gitarren, Gesang), Mathias Ruck (Gesang, Chor-Gesang), Lars Lehmann (Bass, Bundloser Bass), Simon Schröder (Schlagzeug, Perkussion, Bodhrán-Trommel, Chor-Gesang); Gast-Musiker: Jens Kommnick (Pfeifen, Flöten, akustischer Gitarre, Cello, keltische Arrangements), Steve Unruh (Violine, Titel 3), Siobhan Kennedy (Gesang, Titel 9); Künstler: Isa Hausa (Zeichnungen), Anish Jewel Mau (Malerei), Martin Huch (Artwork, Design), Bodo Kubatzki (Fotografie); Produzent: Gray Matters; Genre: Pop-Rock, Celtic-Rock, Folk-Rock, Country-Rock, Prog-Rock, Ethno, World; Laufzeit: 62:00, siehe unten Einzel-Titel; Promotion: Gray Matters; Bemerkungen: Erscheint 1. Als CD-Digipack, aber auch 2. als limitierte DCD-Digipack, 3. als Bündel DCD-Digipack & T-Shirt.
Titel Einzel CD: 1. Nur Ein Spiel (4:54) 2. The Beast Is Lurking (4:19) 3. Soulmate (5:29) 4. Where’s My Name (6:36) 5. Of Witches And A Pure Heart (9:40) 6. Calypso (5:08) 7. Red Beard (4:55) 8. Ein Stummer Schrei (8:00) 9. Das Goldene Königreich (The Virgin Queen) (9:18) 10. Wholeheartedly (3:33); Titel Bonus CD: 1. Of Witches And A Pure Heart (Instrumental Version), 2. Calypso (Instrumental Version), 3. Ein Stummer Schrei (Instrumental Version), 4. Where’s My Name (Gitarren/Vokal Version), 5. Soulmate (Gitarren/Vokal Version), 6. Das Goldene Königreich (The Virgin Queen) (Gitarren/Vokal Version), 7. In dieser Zeit.
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