Portrait: Birth Control (DE_NRW)

Veröffentlicht am 13. Oktober 2025 um 16:35

Eine der ältesten und bedeutendsten deutschen Bands im Bereich Klassik-Rock wurde August 1966 in Berlin aus den beiden Beat-Bands Earls und Gents gegründet. Sie wählten damals ihren eher umstrittenen Namen Birth Control (aber auch die kontroversen Cover-Bilder) in Anspielung auf Papst Pauls Anti-Geburtskontroll-Politik.

Mitgründer Hugo Egon Balder, damals 16-jährig, verließ die Band schon Dezember 1968, er startete danach eine erfolgreiche TV-Karriere. Für Balder kam übergangslos Schlagzeuger Bernd (Nossi) Noske, er war dann der Motor bis zur zweiten Auflösung 2014 aus gesundheitlichen Gründen. Gitarrist Reiner Borchert (August 1966 bis März 1969) verliebte sich während der Libanon-Tournee und blieb in Beirut, seitdem wird er vermisst. Bruno Frenzel ersetzte ihn, der starb 1983 an den Spätfolgen eines Stromschlags in Montreux am Genfer See. Die Band verlor damit ihren Haupt-Komponisten und Texter. Nossi löste dann die Band nach 14 starken Alben und einer sehr erfolgreichen Zeit deshalb das erste Mal auf. Die Alben Operation (1971), Hoodoo Man (1972), Rebirth (1973) und einige mehr aus dieser Zeit gelten zu Recht als Meilensteine der deutschen Rockmusik, der Titel Gamma Ray mit seinem prägnanten Orgeleinsatz ist bis heute der Höhepunkt jedes Konzerts. Erst 1993 ging es mit neuem Personal weiter. Ich habe in jedem Jahrzehnt Birth Control Live erlebt, zuletzt 2022 in der aktuellen Besetzung: Peter Föller (Front-Gesang, 1973 bis 1977, ab 2016), Hannes „Cyborg Haines“ Vesper (Bass, Gesang, seit 1998), Sascha „Sosho“ Kühn (Keyboards, Piano, seit 2001), Martin „Ludi“ Ettrich (Gitarre, Talk Box, seit 2009), Manfred von Bohr (Schlagzeug, 1977 bis 1980, ab 2016). Mit den letzten beiden Studio-Alben Here And Now (2016) und Open Up (2022) sowie Live At Tresohr Sessions (2024) sowie mit unzähligen Auftritten im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus zeigt die jetzige Generation der Geburten-Kontrolleure, dass sie nichts von ihrer enormen Strahlkraft verloren haben, im Gegenteil. Überzeugt euch selbst.

1970: Birth Control

1971: Operation

1972: Hoodoo Man

1973: Rebirth

1973: Knock! Knock! Who’s There

1974: Live

1975: Plastic People

1976: Backdoor Possibilities

1977: Increase

1978: Titanic

1979: Live 79

1980: Count On Dracula

1980: Rock On Brain

1981: Deal Done At Night

1982: Bäng

1994: Condomium (Live)

1995: Two Worlds

1996: Jungle Life

1999: Getting There

2000: Birth Control Live Lachendorf

2000: Live Abortion

2002: Live In Switzerland

2003: Alsatian

2004: Live In Fulda

2005: 35th Anniversary: Rockpalast

2005: History, Krautrock Classics DVD

2009: We Are Family

2013: Two Eggs – Two Concerts

2013: Jungle Life – Getting There

2014: Count On Dracula – Deal Done

2016: Here And Now

2018: Last Concert With Nossi

2018: Live Harmonie Bonn DVD

2022: Open Up

2024: Live @ Tresohr Sessions

 

20XX: Titel auf circa 150 Kompilation

Birth Control beim Woodstock Forever Festival 2025

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.