Portrait: Tō Yō (JP)

Veröffentlicht am 18. Oktober 2025 um 16:45

Hier im Thüringer Wald treffen sich Künstler aus der ganzen Welt, genau wie in den musikalischen Einflüssen dieser visionären psychedelischen Rock-Band Tō Yō (östliches Schaf) aus Tokio von der japanischen Hauptinsel Honshū. Damit ist diesmal auch Asien mit den Streunenden Vögel aus dem Fernen Osten würdig vertreten.

Die harte Rockmusik hat in allen Ausrichtungen in Asien, auch Japan, eine sehr große Tradition, besonders geschätzt sind auch deutsche Bands. Dagegen sind japanische Künstler nicht so bekannt hier in Europa. Die faszinierende Musik von Tō Yō ist stark vom Alltagsleben der Musiker im Ballungsraum Tokio geprägt und daher etwas speziell (Reisfeld-Psych), beschreibt Empfindsamkeiten junger Leute, die heute dort leben. Obwohl zuerst vielleicht etwas fremdartig, ist sie dennoch gleichzeitig einzigartig, vertraut, bewegend. Sänger Masami: „Unser psychedelischer Sound ist manchmal gewalttätig und manchmal naiv.“ Wer sich wie ich mit der japanischen Kultur etwas beschäftigen musste und auch schon mal dort war und gelebt hat, der kann sich schon etwas unter diesen Beschreibungen vorstellen. Das junge, ehrgeizige Quartett bestehend aus Masami Makino (Gesang, Gitarre), Sebun Tanji (Gitarre), Issaku Vincent (Bass), Hibiki Amano (Schlagzeug, Perkussion) ist nicht zum ersten Mal in Europa. Da wir auch vom Freak Valley Festival berichten, von dort gibt es auch einen Rockpalast-Mitschnitt, dürfte Tō Yō doch schon einigen bekannt sein. Sie bringen ihr Debüt Stray Birds Form The Far East (2023), ein Psych-Acid-Rock-Konzeptalbum als CD und Psychic Spring Splatter Vinyl mit und der Album-Titel sowie die Färbung des Vinyls sind Programm. Als selbsternannte Jam-Rock-Band war es für Tō Yō eine notwendige Vorgabe, ihre Klangkaskaden im Studio zu entwickeln, wenn möglich im favorisierten Tsubame Studio Asakusabashi mit dem Tontechniker Yui Kimijima. Das erwies sich auch tatsächlich als strategischer Vorteil, Yui half der Band als fünftes Mitglied, ihr Material auf die nächste Stufe zu heben. Acid-Folk-Rock, psychedelische Klangbilder US-Bands der 60/70er, kombiniert mit traditionellen japanischen Klängen und Texten. Das funktioniert mit zwei Gitarren mal luftig und leicht wie bei Moku oder Li Ma Li, aber ebenso prächtig, wenn es dynamischer und druckvoll zugeht wie in Tears Of The Sun oder beim 20-minütigen Psych-Monster Mura. Diesmal wieder eine besonders exotische, strahlende Blume im Strauß der Bands dieses Jahr. Überzeugt euch das druckvoller fernöstlicher Jam-Rock auch mit japanischen Texten gut funktioniert. Bilder O_U: Tō Yō Promo, Bilder_WOFO, Text: Christa & Roland Koch

2023: Stray Birds Form The Far East

2025: Yosuieiho – Tō Yō Live at Shindaita Fever

Tō Yō beim Woodstock Forever Festival 2025

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