Philipp Nespital setzt erneut auf Kollektiv-Finanzierung
Was beim dritten smalltape-Album The Hungry Heart so optimal geklappt hat, muss doch auch beim aktuellen Projekt Tangram gut genug sein. Philipp Nespital erklärt im Video unten detailliert warum er wieder diesen besonderen Weg gehen will, was hinter dem Namen Tangram steckt und noch vieles mehr !! Und wer genau hinhört, der kann nachfühlen wie steinig dieser Weg wirklich ist. Also belohnt diesen fantastischen Musiker, sein Projekt und alle seine Mitstreiter mit großzügiger kollektiver Unterstützung !! Es lohnt sich, bitte glaubt uns !!
9. Art-Rock-Festival 2021, Reichenbach Vogtland – ARFX_IX_2021
Art-Rock aus der Hauptstadt – Im Vorspann läuft leise auch Peter Gabriel (Here Comes The Flood) und dann: „Mein Name ist Philipp Nespital und ich bin auch smalltape.“ Ein junger schlanker Mann steht am zentralen Mikrofon im fokussierten weißen Lichtkegel. Der Projektleiter blickt selbstbewusst und mit Stolz in das Publikum, leitet wie kein anderer in diesen drei Tagen den Auftritt seiner Live-Band auf Augenhöhe ein und versucht so auch im Verlauf des Auftritts viele seiner Gedanken zu den Zuschauern zu transportieren. Auch Yenz von den fantastischen Crystal Palace, wie smalltape auch aus Berlin, ist am Sonntag erfreulicherweise wieder ebenso mitteilungsbedürftig. Wer Philipp ein klein wenig kennt, der kann sich denken warum er so eröffnet. Nach den vielen großen Festivals 2018 und 2019 hat es endlich auch mit der Kathedrale des Prog im Vogtland geklappt. Er freut sich nach so langer livehaftiger Abstinenz, seine drei hochgelobten und vielfach prämierten Alben Circles (2011), Ocean (2017) und das mittels Crowdfunding realisierte The Hungry Heart (2021), hier und jetzt diesen fachkundigen Menschen auszugweise vorstellen zu dürfen. Und es gehört eine gehörige Portion Mut dazu, dieses komplexe Material aufzuführen. Wenn jemand das erfolgreich schafft, dann gehört er zu den ganz Großen der Szene. Für mich ist es sehr schwer objektiv zu bleiben, denn ich schwärme für diesen Musikstil, besonders in dieser Perfektion. Vergleiche erspare ich mir wie immer. Bereits schon der namensgebende Titel des aktuellen Albums, mit mehrstimmigen, getragenen Gesang, war atemberaubend. The Golden Siren und Hunger, die beiden weiteren nachfolgenden Stücke des kürzlich erschienenen Doppel-Albums, knüpfen daran nahtlos an. An einigen Stellen hätte man in der gut besuchten Halle eine Stecknadel fallen hören können. Circles vom Debüt und dann mit drei Titeln dreißigminütig fast der gesamte Mittelteil des Konzept-Album Ocean. Und dieses Potpourri geht bis zum Schluss des Auftritts so weiter. Es ist kaum ein Stocken im Ablauf oder der musikalischen Qualität zu bemerken, im Gegenteil, das optimale Abstimmen der kompletten Set-Liste gab einem das Gefühl das ein einziges Konzept-Album in Gänze gespielt wird. Philipps kollegiale Mitarbeiter an Gitarren & Gesang: Flavio De Giusti, Schlagzeug: Diego Caetano, Saxofone & Elektronisches Wind Instrument (EWI): Omri Abramov, Bass, Keyboards & Gesang: Alexandra Praet. Alex & Philipp spielen auch noch zusammen im Trio Mt. Amber. Smalltape wirkt über das gesamte dargebotene Programm sehr konzentriert und aus einem Guss, wie eine Band die seit Jahren ständig auf Tour zusammenspielt. Schön für alle, wenn es so die letzten zwei Jahre gewesen wäre. Auf diese beiden bisher vorgestellten, wenn auch so unterschiedlichen Künstler-Kollektive, kann die deutsche Musik-Kultur sehr stolz sein, besonders, weil sie seit fast zwei Jahren durchgehalten und nach so langer Zeit in Reichenbach mit solcher wilden Frische aufgespielt haben. Die O-Töne einiger Besucher sprechen eine klare Sprache, erstklassig und Tagessieger.
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