Lange Freundschaft mündet manchmal in samtige Wellen – Durch Zufall habe ich in Bamberg beim diesjährigen 18. Blues & Jazz Festival vom Gitarrist Jürgen Fritz der Rock-Band Gordian Knot wieder einmal eine sehr schöne CD, diesmal vom Bamberger Akustik-Trio Velvety Waves, in die Hand gedrückt bekommen.
Die drei Musiker aus der Region Bamberg, Wolfi Nitschke (Gitarre, Perkussion, Gesang), Monika Romanovská (Violine) und Jürgen Fritz (Gesang, Gitarre), sind erfahrene Musiker und schon lange befreundet. Also warum nicht die dreifachen Kräfte bündeln, Text-Skizzen und Melodie-Ideen verwirklichen und alles sauber in den Nature Studios von Lothar Hermann aufnehmen. Er ist der wichtige vierte Kreative im Bunde, im Hintergrund für Produktion, Mixing, Mastering, Cover Design und Unterstützung jeglicher Art zuständig. Weitere helfende Hände hatten sie noch bei den Titeln They (Claudius Pothuzek am Bass) und Great Deep Whys (Silja mit Gesang).
Das Multi-Instrumentalistin Monika Romanovská nicht nur die Violine sicher beherrscht, das zeigte sie schon Mitte der 2000er über lange Zeit bei der tschechischen Frauen-Folk-Band Country Sisters. Dort spielte sie auch Mandoline, Gitarre, Piano und sang sogar. Zwei Gastspiele hatte sie auch auf dem Rock-Album von Míra Hajšman und Freunde 4 (2019: A Přátelé 4) sowie beim Album Reparát von Pavel Půta. Aber auch Wolfgang „Wolfi“ Nitschke hat schon Spuren mit der Band Rue Morgue (1990: Rue Morgue) in der deutschen Rock-Musik-Szene hinterlassen. Bei dieser Band spielte Wolfi bereits mit Lothar Hermann (Schlagzeug, Perkussion, Gesang) zusammen. Und damit sich das Karussell noch eine Runde weiterdreht, Wolfi hat auch das Album Drifting With Amplitudes der Bamberger Rocker Gordian Knot produziert. Damit sind wir wieder beim Frontsänger und Gitarristen Jürgen Fritz angejommen, der diese ganze Geschichte auf dem Maximiliansplatz in Bamberg mit der Übergabe der CD von Velvety Waves auf den Weg gebracht hat.
Das selbstbetitelte Debüt von 10. Juni 2024 umfasst elf entspannte Lieder, sehr schön instrumentiert, arrangiert und in einem wechselnden akustischen Gewand mit schönen Texten. Zeitgemäß gelangt man über einen Bar-Code zu allen Texten. Schöne zeitlose Musik die bei vielen Veranstaltungen gut passt. Ich habe mich sofort an die diesjährig erlebte Musik an den Bädern der Nord- und Ostsee erinnert. Dort habe ich dieses Jahr auch einige Künstler mit solchen Projekten erlebt. Alle elf Titel sind Eigenkompositionen von Velvety Waves. Die drei Instrumentalisten harmonieren Schlafwandlerisch, man spürt ihre Erfahrungen und das mündet in einem reibungslosen zeitlichen Ablauf der Musik, gute Übergabe bei Solis oder Tempowechseln, Spiel mit Dynamik. Immer wieder interessante und unerwartete Melodienbögen und über allem ein sehr angenehmer vokaler Gesangsteppich. Da passt tatsächlich auch der Bandname, samtige Weller. Das können elektrische Wellen, also Klänge, aber auch die Wellen des Wassers sein. Führende Hauptstimme ist die von Jürgen Fritz, die mir schon beim 18. Blues & Jazz Festival Bamberg bei Auftritt von Gordian Knot positiv aufgefallen war. Ein zwar bisher recht unbekanntes Trio, aber mit schöner Musik das noch viele Ohren und Augen erreichen sollte. Bilder: Promo, Text: Roland Koch
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