Werkschau: Paten-Texte Sonntag Programmheft – Night Of The Prog 2022 (XX)

Veröffentlicht am 11. Mai 2025 um 22:46

Das NOTP-Festival erwacht 2022 aus dem Dornröschenschlaf - Nach drei Jahren Zwangspause wegen der Pandemie, startet der Prog-Festival-Klassiker doch noch einmal durch. Das Programm war bis auf einige wenige Ausnahmen das von 2020. Zu diesem Zeitpunkt waren die Paten-Texte für das Empire-Programmheft schon fertig. Nachfolgend die Texte aktualisiert.

Aber nun zum Musik-Programm, das dank Winfried Völklein wieder einmal hochkarätig war. Es hat natürlich seit Bekanntmachen der ersten Bands im Herbst/Winter 2019 pandemiebedingt sehr viele Wechsel in der Besetzungsliste für diese drei Tage gegeben. Selbst kurz vor dem Festival gab es noch Trikottausch, am Freitag für die US-Rocker IZZ spielte smalltape aus Berlin, am Samstag für die Spanier Cheeto’s Magazine dann Fughu aus Buenos Aires, am Sonntag spielte das Projekt Wired Ways für die schwedischen Moon Safari auf. Schon am ersten Tag gab es erfreulicherweise viele neue Bands zu entdecken.

Paten-Texte Sonntag Programmheft – Night Of The Prog 2022

3_1: Jährlich grüßt das skandinavische Murmeltier (NO) – Jedes Jahr muss man wieder über neue interessante Formationen aus einem bevölkerungsschwachen Land aus dem Norden Europas berichten. Infringement stammt aus Großraum Oslo, wurde erst 2015 gegründet und hat bereits zwei Konzept-Werke mit komplexer Thematik veröffentlicht. Stilistisch reicht die Bandbreite von den Prog-Helden der 70er und 80er bis hin zum symphonischen Rock und auch lässiger Dance & Funk Rhythmik. Mit Gitarrist Stig André Clason und Schlagzeuger Kristoffer Utby, sowie wieder mal Soundtüftler Karl Groom (Shadowland, Strangers On A Train, Threshold) und Neo-Prog-Legende Clive Nolan als Unterstützer, gibt es eine große Schnittmenge und Art der musikalischen Ausrichtung zu den Landsleuten von The Windmill. Die haben beim letzten NOTP 2019 den Sonntag an der Loreley spektakulär und umjubelt eröffnet. Seit Beginn ist noch Sänger Hans Andreas Brandal mit im Kreis des Wikinger-Clans aus dem Oslo-Fjord dabei. Im Frühjahr 2016 kam dann Bassist Espen Larsen dazu und schon ein Jahr später war das gemeinsame Debüt Transition eingespielt. Wie bei vielen skandinavischen Formationen ist das Instrumentarium mit Hammond, Mellotron und Moog stark nostalgisch und auch Flöten und Saxofon sowie starke Vokalteile mit sinnreichen Texten verstärken die Vergleiche zu den Heroen der Frühphase des Prog-Rock. In den folgenden fast drei Jahren haben sie am aktuellen zweiten Konzept-Werk Alienism (2019) gearbeitet. Es hat ebenfalls wieder ein interessante Mental-Thema, das bei Menschen die im hohen Norden Europas aufgewachsen sind und anders ablaufenden Jahreszeiten erleben, vielleicht eher im Fokus steht. Thematisch geht es hier um Einblicke in die Gedankenwelt von Patienten einer fiktiven psychiatrischen Einrichtung Gentmire. Werden uns, die nunmehr mit Bård Thorstensen (Keyboards) als Quintett agierenden norwegischen Musikanten, auch so freudig überraschen wie andere Nordländer in den vielen Jahren davor? Absolut sicher bin ich, das vorne im zentralen Feierblock traditionell wieder die norwegischen Flaggen mächtig von den Wikingern geschwungen werden. [NOTP_2022]

3_2: Vier Reisende interpretieren Klassiker (DE) – Namensgeber dieses Projekts sind die beiden Voyager Raumsonden die bereits 1977 zur Erforschung der äußeren Planeten unseres Sonnensystems und weit darüber hinaus auf die Reise geschickt worden sind und die mit Gold überzogene kupferne Datenplatten (Golden Record) mit Bild- und Toninformationen als Gruß der Menschheit für den etwaigen Finder an Bord haben. Klassische Musik ist auch dabei, Modest Mussorgskis ist aber leider nicht darunter. Aber um die Würdigung seines Klavierzyklus haben sich Erdbewohner bereits 1922 orchestral Maurice Ravel, in den 70ern instrumental Isao Tomita und proggig Emerson, Lake & Palmer als Live-Meilenstein Pictures At An Exhibition gekümmert. Mitte der 90iger hatten sich die Hard-Progger Mekong Delta auch noch mal dieses Dauerbrenners angenommen und zuletzt erfolgreich Stern Meissen mit ihrer Version Bilder Einer Ausstellung. Das dann 2018 in Bonn gegründete Space-Fusion-Projekt Voyager IV wurde ihrerseits durch den tragischen Tod von Keith Emerson 2016 auch zu ihrer Hommage und eigenen Bearbeitung von Mussorgskis Meisterwerk veranlasst. Der sehr erfahrene Kern der Truppe ist das eingespielte Marcus Schinkel Trio mit Fritz Roppel (Bass), Drumbassador Wim De Vries (Schlagzeug, Perkussion) und eben Kreativkopf Marcus Schinkel (Piano, Keyboards, Theremin, Melodika, Laserharfe). Beim Arbeiten an einigen Titeln des Albums Pictures At An Exhibition im Studio von Johannes Kuchta, entwickelte sich die Idee, dass ein Sänger mit passender Stimme dem Projekt noch guttun würde. So kam Johannes (Gesang, Perkussion, Saxofon) in das bereits schon sehr beachtete Projekt. Und dieses Album polarisiert, CONTRA: es brauchte nicht noch eine neue Version dieses Klassikers, PRO: Endlich eine umfassende Adaption von Rock, Jazz und Klassik. Entscheidet selbst zu welchem der beiden Lager ihr gehört, wenn das Quartett Voyager IV dann 8 von 10 Bilder Mussorgskis bei hoffentlich gutem Wetter an der Traumschleife Mittelrhein musikalisch vorstellen wird. Ich rate euch, lasst euch dieses Quartett mit Licht- & Lasershow nicht entgehen. [NOTP_2022]

3_3: Klassische Brückenbauer von Barock bis Moderne (IT) – Die klassische Musik hat in der Breite seit Jahrhunderten große Tradition in Bella Italia und auch in der modernen Musik haben Italo-Progger schon immer, ich sage es mal vorsichtig, keine unwichtige Rolle gespielt. Auch heute gibt es eine Legion von italienischen Bands die sich auf diese schwergewichtige Geschichte beziehen und sich daran stolz und leidenschaftlich orientieren. So auch das Barock Project aus Modena (Region Emilia-Romagna), das seit Gründung 2003 immerhin sieben offizielle vielbeachtete Alben, mit Vivo: Live In Concert (2016) auch eines Live, veröffentlicht hat und alles mit modernen Arrangements, Stilen, Melodien würzen, damit eine eigenständige Mixtur mischen. Nicht überraschend das Gründer, Music-Maniac, Komponist, Keyboarder, Sänger Luca Zabbini den legendären Tasten-Derwisch Keith Emerson als ein Vorbild nennt und er in dieser Formation auch die Konstante bis heute ist. Und ebenso nicht so überraschend das Luca auch beim letzten Studio-Album von PFM aktiv mitgewirkt hat. Am Festival-Sonntag nun Infringement, Voyager IV, Moon Safari und PFM, mehr Verbeugung vor Emerson, Lake & Palmer geht fast nicht. Mit Sänger Alex Mari, Schlagzeuger Eric Ombelli, Gitarrist Marco Mazzuoccolo und Dicksaite Francesco Caliendo hat Luca Zabbini seit Skyline (2015) eine recht stabile eingespielte Mannschaft, gesungen wird nun auch hauptsächlich in deren Fremdsprache Englisch. Mit Detachment und zuletzt Seven Seas haben die Norditaliener nun in der internationalen Prog-Szene angedockt und versuchen ihre über viele Alben etablierten klassische Grundlage mit zeitgemäßen rockigen und poppigen Versatzstücken zu vermischen. Auch sie werden in Mitteleuropa wieder beweisen was moderne, versiert gespielte italienische Mucke heute auszeichnet. [NOTP_2022]

3_4: Die Melancholie des hohen Nordens (SW) – Bei welcher Septett-Kapelle gibt es zwei ausdrucksstarke Solo-Stimmen und noch obendrauf vier gute Sänger im nahen Hintergrund ?? Hier bei den Symphonisch-Rockern Moon Safari. Wieder ein erstklassiger skandinavischer Nachwuchs, diesmal aus Skellefteå, einem kleinen Küstenstreifen im hohen Norden Schwedens, der schon seit 2003 zusammen musiziert und ab 2005 sieben Alben, eins auch als Doppeldecker und zwei Live, unaufgeregt veröffentlicht hat. Die Instrumentierung ist im Kern klassisch, aber alle Gerätschaften, darunter viele Akustische, werden fachkundig bedient und eingesetzt. Eine stabile Besetzung, hier mit Simon Åkesson (Tastengeräte), Petter Sandström (Gitarren), Johan Westerlund (Bass), ist erfahrungsgemäß einer der wichtigen Faktoren für eine gute Entwicklung. Kommen noch schöne Kompositionen und gute Handwerk-Leistung dazu, hat man die wesentlichen Zutaten für gehaltvolle Bühnen-Präsentationen, die natürlich das Band zum Publikum aufbaut und vertieft. Darauf kann man an der Loreley gespannt sein. Diese Formation hat schon viele große Festivals bestritten und das Publikum mit ihrer atmosphärischen Melange aus voluminösen Gesang, unterstützt mit ihren akustischen Geräten, begeistert. Lange 30-minütige epische Werke wie We Spin The World (2005: A Doorway To Summer), Other Half Of The Sky (2008: Blomljud) oder die EP Lover's End Pt. III: Skellefteå Serenade (2012) laden dazu gerade ein. Diese sechs Schweden sind weiter zu beachten, denn hier hat sich eine konstante und eigenständige Marke etabliert. Bei hoffentlich wieder gutem Wetter und egal mit welcher Startnummer werden die sechs schwedischen Nordländer sicher auch tagsüber beim Night Of The Prog eine gute und ausdruckstarke Figur abgeben. [NOTP_2022]

3_5: Legendärer Botschafter der Fusion (UK) – Nach dem überraschenden Tod von Schlagzeug-Ikone Jon Hiseman im Juni 2018 und dem dadurch in Gefahr geratenen neuen Trio-Projekt JCM (Jon, Clem Clempson, Mark Clarke) war auch unklar ob und wie es mit den Fusion-Briten von Colosseum weitergeht. Sie gehören mit Caravan und Gong zu den ganz großen Namen im Bereich fusionierter Rockmusik, trotz Ausfall der alten Helden ständig aktiv und sind mit kleinen Unterbrechungen bis heute auf Touren weltweit umjubelt unterwegs. Und Colosseum sind ohne Übertreibung bis heute mit Barbara Thompson, Chris Farlowe, Dave Greenslade, Clem & Mark immer eine Allstar-Band. Die Wurzeln dieses vielköpfigen Kollektivs gehen zurück bis 1960 und ziehen sich bis heute durch eine Vielzahl von renommierten internationalen Formationen. Das wichtige Vermächtnis von Colosseum sind vier wunderbare Alben eingespielt in nur knapp zwei Jahren von 1969 bis 1971, danach war erst mal kurz Schluss. Die späteren drei Alben der Mark II Besetzung Colosseum II (1975-78), auch mit Don Airey und Gary Moore sowie hauptsächlich ohne Vokalteile, waren zwar beachtet, konnten aber an die Gründerzeit nicht anknüpfen. Erst als Hiseman die Gruppe 1994 wieder in der Original-Besetzung von 1971 zusammentrommelte und mit seinen Kumpels eine erfolgreiche Reunion-Tour absolvierte, waren sie wieder mit ihren vielen Fans vereint und versöhnt. Die Aufzeichnung LiveS: Reunion Concerts 1994 für den WDR-Rockpalast dokumentiert die Spielfreude und Homogenität für die Nachwelt in Ton und Bild. In den nächsten Jahren folgten regelmäßig Auftritte bei internationalen Festivals, ausgedehnte Touren und einige Alben. Nur noch altersbedingte Faktoren waren bis heute die Stolpersteine. Für Jon, Dave und Barbara hat die Band mit Malcolm Mortimore (Schlagzeug), Adrian Askew (Tasten), Kim Nishikawara (Saxophon) gleichwertige Recken in das Kollektiv integriert. So wie es aussieht, wird auch damit, wie bei Caravan und Gong, das Repertoire und der Geist dieser Fusion der Stile am Leben erhalten. Vielleicht treten auch wie bei Gong noch neue interessante Facetten hervor, ich würde der Prog-Gemeinde das sehr wünschen, denn dieses Besondere ist ein wichtiger Faktor derartiger Musik. Anzumerken sei noch die aktuelle VÖ-Offensive von Repertoire Records, bei denen viele Auftritte aus den frühen 70er erstmalig das Licht der Sonne erblicken. Aber die Fusion-Fans können sich auch noch auf gutes neues Material freuen, denn mit Restoration haben CCF alias Clarke Clempson Farlowe alias Colosseum neues pures Material im Gepäck. Keine Sorge, die drei neuen im Team, Nick Steed ist nun als Tastenmann bei der Euro-Tour mit dabei, haben die Klassiker wie Rope Ladder To The Moon, Valentyne Suite, Lost Angeles oder Tanglewood ’63, einwandfrei drauf. Ich freue mich auf das Jazz-Rock-Ungetüm aus Britannien. [NOTP_2022]

3_6: Die Gentlemen des anspruchsvollen Rock (DE) – Es gibt bei RPWL (Risettion-Postl-Wallner-Lang) eine Menge Parallelen zum Superstar Pink Floyd. Vier befreundete Musikbesessene, musikalische Ausrichtung & Entwicklung, starten mit PF-Repertoire, eine Qualität und Virtuosität auf Niveau der Briten. Einzig Stabilität der Besetzung und Bekanntheit sind etwas unterschiedlich. Die Freisinger Formation, aus der Asche von Incubus später dann Violet District entstanden und 1997 dann per Anfangsbuchstaben formiert, gehören sicher mit eigenen Charakter, ihrer Konstanz und Umtriebigkeit zur Elite in der deutschsprachigen Rock-Szene. Ich sage hier bewusst Rock, denn Kalle und Yogi haben immer wieder die Diskussion darüber mit den Fans, besonders des progressiven Rock, geführt. Gitarrist Karlheinz Wallner (Kalle) und Vokallist & Tastenmann Jürgen Lang (Yogi), beide hyperaktiv in der europäischen Musikszene wie beispielsweise Steven Wilson oder Marius Duda, sind die stete leuchtende Spur durch die gesamte Geschichte von Mitte der 80er bis heute. Trotz vieler Einflüsse, besonders Prägung von Art und Classic-Rock sowie deutlich progressiver Ausrichtung ihrer Werke lassen sie sich ungern in eine Genre-Schublade stecken, sind immer wieder bei Alben und Auftritten für Überraschungen gut. Zuletzt selbst erlebt im April 2022 bei einer Veranstaltung. Wenn dann steckt da aber gewiss erkennbar immer RPWL drin. Inzwischen können sie auf bündelweise Alben, auch bei den Solo-Projekten und vielen Kooperationen, zurückblicken. Die jüngeren RPWL-Projekte sind teilweise spektakulär, auch das erinnert wieder ein wenig an Pink Floyd, aber auch an Ayreon oder Projekte von Wilson oder Duda. Aber das größte Vergnügen hat man bei dieser bayrischen Universal-Rock-Kapelle, wenn man sie auf der Bühne arbeiten sieht. Ich hatte schon ein Dutzend Mal das Vergnügen und bin immer wieder überrascht wie präzise sie als Solisten und als Team musizieren, da ist der Begriff schlafwandlerisch nicht übertrieben. Auch die Programme sind immer wieder ein großer Korb voll unterschiedlicher Kompositionen, nicht überraschend den das Repertoire kann inzwischen in der Breite und Tiefe (Quantität & Qualität) an die ganz großen Namen anknüpfen. Man darf sich überraschen lassen was RPWL auf der Bühne an der Rheinschlucht präsentieren werden. Vermutlich auch wieder mit einem Potpourri von Classic-Rock-Hits im Mittelteil, womit sich der Kreis zu den alten Legenden und beschrifteten Etiketten schließt. Mit neuen Bassisten und zwei Ladies für mehr Gesangsvolumen bringen sie frische Kräfte mit zum Rock-Felsen nähe Sankt Goarshausen. [NOTP_2022]

3_7: Quelli und Dalton sind 1969 Startpunkt (IT) – Am Festival-Sonntag wird es international vielfältig, thematisch aber auch sehr fokussiert. Mit Infringement aus Oslo, dem einheimischen Space-Fusion-Projekt Voyager IV, den schwedischen Moon Safari, dem Barock Project aus Modena und besonders mit den Landsleuten PFM werden fünf Brücken zu Emerson, Lake & Palmer gebaut, mehr Verbeugung vor ELP geht fast nicht. Das Keith Emerson schon immer auch von der klassischen italienischen Musik beeinflusst war, ist kein großes Geheimnis. In Italien hat die klassische Musik, Instrumental und Vokal, in der Breite seit Jahrhunderten große Tradition. Auch in der modernen, weltweiten Musik haben Italo-Progger, auch die legendäre Formation PFM, schon immer keine unwichtige Rolle gespielt. Daran knüpfen bis heute auch eine Legion von guten italienischen Bands an. Sie beziehen sich auf diese lange schwergewichtige Geschichte, orientieren sich daran stolz und leidenschaftlich. Per Un Amico (1972) und L’isola Di Niente (1974), zwei frühe Alben der Mailänder Premiata Forneria Marconi, die ausgezeichnete Bäckerei Marconi aus Chiari ist Namensgeber, erschienen sogar zweisprachig, öffneten damit PFM den Weg weltweit. Mit ihrem letzten Studiowerk Emotional Tattoos (2017) knüpften sie nunmehr fast 50 Jahren nach Gründung daran nahtlos und wieder zweisprachig an. Wie bei den wenigen Helden der 70iger die bis heute gemeinsam musizieren, gab es auch bei den Norditalienern unterschiedlichste Projekte und Alben in allen Qualitätsstufen, auch mal eine zehnjährige Pause und eine Menge Besetzungswechsel. Aber einige Weggefährten sprangen immer wieder mal ab, auf, ein. Von den Mitgliedern die das erste halbe Dutzend der Klassiker einspielte, ist nur noch Schlagzeuger und Sänger Franz Di Cioccio dabei. Er sitzt nun hinten meist in seiner Trommelburg, quasi an den Taktstöcken, kommt gelegentlich mal vorne ins Rampenlicht und erzählt kleine Geschichten. Die Kompositionen der Marconi-Prog-Kapelle sind durchgängig exzellent arrangiert, die Musik facettenreich & äußerst bombastisch, mit traditionellen Wurzeln und zweisprachigem Gesang, die Instrumentierung üppig und mit einigen Blas- und Streichinstrumenten ergänzt. Und das alles zeigen die Norditaliener seit Gründung bis heute mit großer Virtuosität auch auf den Bühnen, dokumentiert durch unzählige Mitschnitte. Unbestreitbar exzellent sind die Live Qualitäten dieses Italo-Prog-Dino, davon habe ich mich kürzlich wieder überzeugen können. Dennoch können wir gespannt sein was die aktuelle siebenköpfige Besetzung an der Loreley-Bühne nahe am Rhein diesmal präsentiert. Vielleicht einiges vom aktuellen Doppel-Studio-Werk I Dreamed Of Electric Sheep – Ho Sognato Pecore Elettriche, bei dem haben auch eine Legion von hochkarätigen Gästen mitgewirkt, unter anderem auch die Schwergewichte Luca Zabbini (Barock Project), sowie die Briten Ian Anderson und Steve Hackett. Was soll da noch schief gehen, außer Wetterkapriolen und Stromausfall, wollen wir aber nicht hoffen. [NOTP_2022]

Text Promo – Night Of The Prog 2022 – Loreley am Mittelrhein

Bands (Freitag): 14:00 Soulsplitter (DE) — 15:15 Blank Manuskript (AT) — 16:30 smalltape (DE) — 18:15 Pure Reason Revolution (UK) — 20:00 The Pineapple Thief (UK) — 22:00 Renaissance (UK) — 24:00 Ende

Bands (Samstag): 13:00 Sentryturn (DE) — 14:15 Fughu (AG) — 16:00 Traumhaus (DE) — 17:45 Jadis (UK) — 20:00 Lazuli (FR) — 22:30 Steve Hackett & Band (UK) — 01:00 Ende

Bands (Sonntag): 12:15 Infringement (NO) — 13:30 Voyager IV (DE) — 14:45 Wired Ways (DE) — 16:00 Barock Project (IT) — 17:30 Colosseum (UK) — 19:30 RPWL (DE) — 21:30 Premiata Forneria Marconi – PFM (IT) — 23:00 Ende

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