CD: smalltape – Tangram (DE_BE)

Veröffentlicht am 1. November 2025 um 21:06

Art-Rock-Magier Philipp lässt wieder in seine Glaskugel schauen – Ich begleite den musikalischen Weg dieses sympathischen Künstlers sowie Multi-Instrumentalisten Philipp Nespital und seiner vielen helfenden Weggefährten aus der Region Berlin bereits seit der Veröffentlichung seines sehr starken Debüts Circles (2011).

Die zu dieser Zeit äußerst ungewöhnliche Veröffentlichung auch als Kompakt-Kassette unterstreicht damit noch deutlicher den Projektnamen smalltape. Aber auch seine vielen anderen Arbeiten aus dieser Zeit sind schon mehr als beachtlich und zeigen das enorme Talent dieses Klang-Magiers. Egal, auf welchem Instrument der Multi-Instrumentalist musiziert, man hat immer das Gefühl er hat volle Kontrolle und alles im Griff. Für Philipp war das Spielfeld Solo schnell zu klein oder auch zu unbeweglich, besonders, wenn man Musik auch Live im Team präsentieren wollte. Daher musizierte er auch im Berliner Progressive-Rock-Trio Treehouse Scenery, aus dem später die Band Mt. Amber entstand. Nun hat sich der Klang-Künstler, vier Jahre nach dem Erfolg von The Hungry Heart, mit seinem vierten Album Tangram zurückgemeldet.

Der Titel, Tangram heißt auch ein Virgin-Album von den Berlinern Tangerine Dream, bezieht sich auf das gleichnamige chinesische Legespiel (Pinyin, Siebenbrett), bei dem sich sieben einfache geometrische Formen zu unzähligen komplexen Figuren zusammensetzen lassen. Die Idee dazu kam Philipp beim Schreiben vom Lied Tesselate (Mosaikarbeit), das thematisiert, wie sich Bruchstücke einer Lebensgeschichte immer wieder neu zusammensetzen wie ein Mosaik oder eben ein Tangram. Sein aktuelles Album besteht aus sieben recht unterschiedlichen Kompositionen in Ausrichtung und Länge, inklusive des dreiteiligen No Time an Position 1, 4 und 7, dass dieses Lieder-Gerüst homogen verbindet und zusammenhält. Das ist typisch und Alltag für das/die Arbeiten von Philipp, der versucht so viel Mosaiksteinchen wie möglich zu einem Gesamt-Kunstwerk zusammen zu bringen. Das ist Multi-Dimensional gemeint und das findet sich auch in seiner Musik seit 15 Jahre in Gänze wieder. Es gibt Menschen, die genau das, komplett oder teilweise, unverständlicherweise beanstanden. Ich sehe über alle vier Alben eine ständige Weiterentwicklung, den Versuch auf Bewährtes zu setzen, aber auch immer neues, buntes, skurriles und außergewöhnliches in seine Klang- und Musikstrukturen einzubauen und auszuprobieren. Er agiert also in seinem musikalischen Tangram. Um das zu verwirklichen, setzt er auf Kontinuität und Qualität bei seinen musikalischen Unterstützern. Drei bekannte Namen, die unbedingt wieder genannt werden müssen sind Flavio De Giusti (Gitarren), Alexandra Praet (Bass, Gesang), Omri Abramov (Saxofone), die auch zur Konzert-Band smalltape gehören. Dazu weitere Helfer, die Philipp’s Visionen schon seit den Anfängen unterstützen und mit verwirklichen. Philipp ordnet jeder farbigen Form einen Gemütszustand wie verträumt, bescheiden, heftig oder leicht zu, ich habe aber noch eine andere Interpretation. Nun zum Album Tangram.

Nach dem schönen nur 46-sekündigen Intro No Time I, geht es übergangslos in die wechselhaften und charakteristischen Klang-Landschaften von Philipp Nespital und das im ersten Teil von Goodbye sehr brachial und kraftvoll nach vorne. Dann im zweiten Teil des Liedes ein Melodiebogen, der mir nicht aus den Ohren geht, echt Klasse. So geht es auch, aber etwas entspannter mit Second Chance weiter. Der erste starke Teil der Nespital-Filmmusik (Tangram: mittelgroßes Dreieck und Quadrat) wird mit No Time II abgeschlossen, ist aber damit auch Startrampe für den nächsten Zweier-Block. Hier wird es mit Phoenix und Selene (Tangram: zwei kleine Dreiecke) etwas ruhiger und verträumter. No Time III schließt diesen zweiten Teil ab. Das verbindende dreiteilige No Time ist das Parallelogramm im Tangram. Schon jetzt möchte ich sagen, fantastische Musik, die mich an die vielen atmosphärischen Alben beispielweise von ECM, CTI, Vanguard der 80er, die im Spannungsfeld von Modern-Jazz, Fusion, Funk und Weltmusik angesiedelt waren. Das dritte Doppel (Tangram: zwei große Dreiecke) beginnt mit dem melancholische Gold Digger und geht genauso verträumt mit dem 10-minütigen Tesselate in die letzte Runde. Zum Schluss wird es bombastisch mit Orchester, Piano, Flavio De Giusti mit Gitarren-Schnipsel und Saxofon von Omri Abramov. Es gibt auf der CD-Version noch zwei Bonus-Titel, Behind The Glass das nahtlos an Tesselate ankoppelt und eine noch stärkere längere Version von Second Chance mit einem musikalischen Rückblick zu Circles und The Ocean. Mich hat schon nach einem Durchlauf die Musik von Tangram in den Bann gezogen. Alle Ingredienzien, die in so einem geschmackvollen Gericht von Philipp Nespital hineingehören, kann ich genauestens heraushören. Denn wo smalltape drauf steht ist Nespital drin oder andersherum. Eigentlich verorte ich solche Musik nach Nordamerika, Skandinavien oder Japan. Es gibt hier im deutschsprachigen Raum kaum jemand, der sich 2025 an solche komplexe Musik herantraut, aber in Berlin gibt es jemand der, ungeachtet, was Kritiker sagen oder schreiben, unbeirrt und konsequent seinen künstlerischen Weg geht. Gut so Philipp Nespital, genauso weitermachen !!

Am 28. November 2025 habt ihr die Möglichkeit, Philipp’s neues Album Tangram in Dolby Atmos zu erleben. In den Iyuno Studios in Berlin-Moabit wird das Album, das am 7. November 2025 veröffentlicht wird, in einem immersiven 3D-Klangerlebnis präsentiert. Im Anschluss an die Hörprobe findet eine Fragerunde mit dem Toningenieur Christoph de la Chevallerie und Philipp Nespital statt. Der Eintritt ist frei, aber die Plätze sind begrenzt !! Wer diesen Termin verpasst, kann sich das Erlebnis auch mit der Special CD plus Blu-ray Edition nach Hause holen. Bedingung ist das die technischen Voraussetzungen für das Abspielen von Dolby Atmos, 5.1 Mix & 96 kHz/24bit Stereo Mix vorhanden ist.

Text Promo – CD: smalltape – Tangram (DE_BE)

VÖ: 07.11.2025; Label: MidJune Records (LC XXXXX); Vertrieb: Philipp Nespital, www.smalltape.net (Deutschland) & Burning Shed (Weltweit); Katalognummer: Keine; EAN Code: NA; Musiker: Philipp Nespital (Vocals, Backing Vocals, Piano, Keyboards, Synths, Harmonium, Drums, Acoustic Guitars, Electric & Baritone Guitars, Bass Guitar (T4), Percussion, Sound Design), Flavio De Giusti (Guitars T1, T5, T7, Guitar Solo T2, T9, Baritone Guitar T9), Alexandra Praet (Bass Guitar T3, T6, Backing Vocals T6), Omri Abramov (Soprano Saxophone T2, T5, T7), Tenor Saxophone T2, T7, T9), Leonhard Eisenach (Bass Guitar T5, T7), Valgeir Daði Einarsson (Bass Guitar T9), Mark Kagan (Violins T6, T9), Anton Peisakhov (Cello T6, T9); Gäste: Bruce Soord (Guitar Solo (T3); Produzent: Philipp Nespital; Aufnahmen, Mixing: Philipp Nespital, Drums: Recorded at SunnySideUpRecordings by Jan Siekmann and Kevin Reiter, Dolby Atmos Mix: Philipp Nespital & Christoph de la Chevallerie; Mastering: Ludwig Maier; Fotos: Marion Moritz, Wilfried Weis, Martin Scharrer; Artwork: Ariana Escobar; Artwork Animation: Naama Zarfaty; Genre: Art-Rock, Contemp-Jazz, Fusion, Prog-Rock; Laufzeit: xx:xx, siehe unten Einzel-Titel; Musik, Texte, Promotion: Philipp Nespital; Bemerkungen: erscheint als Digipak-CD mit neun Titeln ohne Booklet und Spezial CD-BR-Edition im Digipak inklusive 2 Bonustitel und 20-seitigem Büchlein sowie Doppel-Vinyl; Roland "Der SchoTTe" Koch

Titel (Album Edits): 1. No Time (I) (0:47) – 2. Goodbye (8:09) – 3. Second Chance (5:07) – 4. No Time (II) (4:21) – 5. Phoenix (5:22) – 6. Selene (8:15) – 7. No Time (III) (6:39) – 8. Gold Digger (2:26) – 9. Tesselate (9:36) – 10. Bonus: Behind The Glass (3:16) – 11. Bonus: Second Chance (Lange Version) (6:44).

smalltape (DE_BE)

Second Chance (05:06)

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